HSG Schaumburg-Nord – HSG Wennigsen/ Gehrden
Am 3.12.2023 war es soweit. Der Tabellenzweite trat an beim Tabellenersten Schaumburg an. Beide Teams in der Liga ungeschlagen. Auch bei erst wenigen gespielten Partien versprach die Tabellensituation eine Menge Spannung. Auch für uns, da wir nach den Herausforderungen gegen Laatzen und Empelde noch nicht wirklich wussten, wo wir eigentlich sportlich stehen und was wir zu leisten im Stande sind.
10:15 war Treffen und als ich kurz nach 10 Uhr ankam war ich positiv überrascht, schon viele Mitspieler fast fertig umgezogen in der Umkleide vorzufinden. Da war jemand heiß. Es ging dann auch gleich in die Halle und nach ein paar Minuten individueller Bewegung lief man sich auch nochmal im Mannschaftsrahmen war. Vom Gegner bis dahin keine Spur. Gegen 10:45Uhr bereiteten wir uns auf das Einwerfen der Keeper vor und so langsam trudelten die Schaumburger in die Halle. Einige sogar schon in Sportklamotten. Während wir uns meines Erachtens nach wirklich intensiv vorbereiteten, stand sich Schaumburg eher warm.
Kurz vor Spielbeginn holte uns Dr. Martin, der das Traineramt übernahm, nochmal zur Seite. Ein paar Tipps für Jacke und mich und wenige aber klare Vorgaben für die Feldspieler. Motiviert bis in die Haarspitzen versammelte man sich am Mittelkreis und nach der üblichen Begrüßung ging es dann auch schon mit Anwurf für uns los. Es dauerte 44 Sekunden, bis Niki das erste Mal einnetzte. Der Ausgleich erfolgte fast im direkten Gegenzug durch Felix Lattwesen, den torgefährlichsten Spieler der Schaumburger. CJ markierte den nächsten eigenen Treffer und nachdem erneut der Ausgleich fiel traf CJ zum 2:3. Die nächste Spielphase war einerseits gekennzeichnet von einer sehr guten Abwehrarbeit, die in Kombination mit Jacke bis zur 17. Minute nur 10 Gegentreffer zuließ, andererseits aber fahrigen Angriffen und einfachen Ballverlusten. Trotz der vielen Fehler stand es dann nach 17 Minuten 5:10 durch Tore von Uli, Sören, Arne, Micha und Niki. Sören sogar mit einem 7-Meter Tor. Da war ich wohl gerade Kreide holen oder habe mich über irgendwas aufgeregt, das Tor habe ich nämlich nicht mitbekommen. Aber das Protokoll lügt nicht. Die Schaumburger variierten nun etwas mehr und Lattwesen wechselte auf Würfe nach unten, was unsere bis dahin sehr gute Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Torwart etwas zerbröckeln ließ. Und so schmolz unser Vorsprung immer mehr dahin und es stand plötzlich wieder 9:10. Niki setzte dann in der 23. Minute noch einen Treffer drauf. Jedoch konnte Schaumburg im direkten Gegenangriff auch wieder zum Erfolg kommen und es stand 10:11.
Wie einst Günter Netzer wechselte ich mich selbst ein, da mein höheres Gewicht und die Schwerkraft es für mich einfacher machten, auf das geänderte Wurfbild zu reagieren. Die Abwehr stellte sich auch wieder besser ein und so ließen wir bis zur Halbzeit keinen Gegentreffer mehr zu. Aufgrund der eigenen Fehler warfen wir nur leider auch kein Tor mehr und so ging es mit besagten 10:11 in die Kabine. In der Halbzeitpause wusch uns Dr. Martin ein wenig den Kopf und nach einigen ruhigen und sachlichen Beiträgen ging es dann auch schon wieder in die Halle. Durch Tore von Niki und 2x Jan legten wir auch gleich gut los und es stand 11:14 nach knapp 36 gespielten Minuten. Wir versäumten es in dieser Phase, den Deckel drauf zu machen. Im Gegenteil wurde es immer spannender. Vom 11:14 ging es auf ein 14:15 in der 40.Minute. Zu allem Überfluss kassierten wir kurze Zeit später eine Zwei-Minutenstrafe für CJ. Aus Mitleid holte sich Niki nur eine Minute später die nächste Zeitstrafe ab, setzte sich zu CJ auf die Bank und wir spielten in doppelter Unterzahl. Glücklicherweise wusste Motte seinen Körper einzusetzen und erzielte in doppelter Unterzahl einen sehenswerten Treffer zum 14:16. Dr. Martin nahm nach 15 gespielten Minuten die Auszeit, ließ uns nochmal etwas runterkommen, appellierte nochmals an unsere Klasse und zeigte den Weg für die letzte Viertelstunde auf. Es ging im weiteren Spielverlauf hin und her, wir führten durchgängig, konnten uns aber nie wirklich absetzen. Es ging weiter mit 15:18, 16:20 und 18:21. In der 55. Minute entschieden wir dann einstimmig, dass es das noch nicht gewesen sein kann und provozierten einen so offensichtlichen Wechselfehler in der bereits bestehenden Unterzahl, dass dem Schiedsrichter (der seine Sache anständig gemacht hat) gar keine andere Wahl blieb, als noch einen unserer Akteure vom Feld zu verweisen. Niki bequemte sich dann nach seiner dritten Zeitstrafe und der damit verbunden roten Karte auf die Zuschauertribüne. Schaumburg erzielte auch direkt den Anschluss zum 19:21. Sowohl Kai als auch CJ hatten aber enorm viel Bock und schafften es, erneut in doppelter Unterzahl, Tore nachzulegen. Somit hatten wir diese kritische Phase unbeschadet überstanden. Schaumburg verließ etwas die Lust und auch wir schalteten kurz vor Ende einen Gang zurück und gewannen das Spiel am Ende verdient mit 23:26.
Fazit: Wie CJ schon treffend bemerkte, war in diesem Spiel alles dabei. Starke Abwehr, schöne Spielzüge aber auch wieder Gemecker und sehr viele individuelle Fehler. Wir haben uns aber nicht hängen lassen, uns selber motiviert und nach vorne gepeitscht und auch in knappen Phasen immer einen kühleren Kopf behalten. Das hat wirklich Spaß gemacht
Es spielten:
Tor: „Sumo“ Jacke, „Der lange Ralf“ Englitzky
Feld: Nici Baris (7), Christian Jeinsen, Arne Bischoff (3), Kai „Der Fuchs“ Reinecke (1), Jan „Motte“ Reinecke (2), Marco „Froooonck“ Schwake(4), Flo Laes, Averna Sören (2), Dan the Man Döbel, Micha „Duracel“ Körfer (1), Uli Cotta (1), Christoph „CJ“ Jacobs (4)
Trainer: Dr. Martin