Weibliche B II: GIW Meerhandball vs HSG Wennigsen/Gehrden
Der Sonne entgegen
Die Sonne scheint zum Jahresauftakt der weiblichen Jugenden der HSG Wennigsen/Gehrden ins Jahr 2024. Die B II hat die Ehre des ersten Spiels. Es ist eine Spielverlegung aus dem letzten Jahr. GIW-Meerhandball hatte darum gebeten, da es, krankheitsbedingt, leichte Probleme mit der Anzahl der Spielerinnen gab. Jetzt wird es auf unserer Seite knapp. Mal bei einem EM-Spiel, krank oder anderweitige Verpflichtungen. So können wir die Reise mit gerade mal neun Spielerrinnen antreten. Immerhin ist, mit Jolina, eine Torhüterin dabei. Das hat Meerhandball nicht, da sich dort Torhüterin kurzfristig krank abgemeldet hat. Eine Torhüterin haben wir zwar, für sie aber kein Trikot. Leider ist in der Trikottasche nichts für Torhüter vorhanden. Aber immerhin ist die Tasche überhaupt da. Das war, unter der Woche, beim Freundschaftsspiel noch anders. Schnell vom Gegner noch ein blaues Leibchen gesneakt. Geht auch. Schnorren müssen wir uns vor Spielbeginn auch noch ein paar Kopfschmerztabletten. Während es in den letzten Freundschaftsspielen zwei Mal während der Partie zu Gesichtstreffern kam, gelingt uns dieses Kunststück jetzt bereits beim Warmmachen. Jolina rutscht der Ball über die Finger und fortan läuft sie wie die „Halbschwester“ von Rotbäckchen über die Platte. Leider auch mit Kopfschmerzen und daher die Tabletten. Danke an den Schiedsrichter, den Freund und Helfer auf und neben der Platte.
Los geht es in der, alten aber durchaus charmanten, Halle in Wunstorf. Die Anfangsphase ist ganz klar von Nervosität geprägt, tritt man immerhin gegen einen Gegner an, der bislang nur gegen den Tabellenführer verloren hat. Bis zur 4. Spielminute gibt es auf keiner Seite einen Abschluss. Nur technische Fehler und Ballverluste. Dann trifft endlich Sara zum 1-0 für uns. Ein wenig ist damit der Knoten auf beiden Seiten geplatzt: Jetzt trifft neben Gidsel und Doaa, auch Meerhandball zwei Mal, so dass es nach sechs Minuten 3-2 für uns steht. Jetzt kann auch Jolina den ersten Ball halten und durch weitere Treffer von Doaa und Hannah können wir uns ein wenig absetzen. 5-2 nach acht Minuten. Leider bringt das keine Ruhe ins Spiel. Anstatt mit der Führung im Rücken das Spiel zu kontrollieren, verwerfen wir mehrere Bälle und auch Jolina kann nicht verhindern, dass Meerhandball nach knapp 12 Minuten zum 5-5 ausgeglichen hat. Immerhin kann Lotti uns dann wieder in Führung bringen. Nach dem erneuten Ausgleich zum 6-6 nach 17 Minuten, sind es Hannah und Lotti, die endlich wieder mit zwei Treffern auf +2 stellen. Nun ist es an Jolina, die diesen Vorsprung sichert. Mehrere Paraden hintereinander halten Meerhandball auf Distanz und Tore von Lorena, Gidsel und Jule sorgen für einen +3 Vorsprung zur Pause. Mit 11-8 geht es in die Kabine.
Sven hatte schon gehofft, einen etwas gemütlicheren Tag zu verleben, aber der Gegner zeigt halt immer wieder, dass er auch Handball spielen kann. Dazu einige ungenaue Abspiele und schon läuft das Spiel nicht wie geplant. Die Nationalmannschaft wird am Abend ein Lied davon singen können. Leider hat Gidsel einen Schlag auf den Hals bekommen und ist kurz vor der Pause erstmal raus. Ein Weiterspielen ist fraglich. Schauen wir mal.
Ein Tor von Doaa nach der Pause sorgt dann aber für vier Tore vor. Jolina scheint die Kopfschmerzen überwunden und schraubt ihre Quote auf sehr gute 44%. Doch leider kommt dann wieder der Schlendrian im Abschluss. Die Abwehr steht, aber fühlt man sich vorne zu sicher? Chancen werden zwar generiert, doch Tore fallen nicht. Genießen die Mädels etwa den Charme der Holztribüne und lassen sich dadurch ablenken? Wir werden es nicht erfahren. Einen gewissen Anteil hat aber wieder einmal die eklatante Schwäche in Überzahl. Über das ganze Spiel kassieren wir in eigener Überzahl mehr Treffer, als wir erzielen. Auf jeden Fall kommt Meerhandball in den ersten Minuten der zweiten Hälfte wieder bis auf einen Treffer heran. 13-12 nach gut 30 Minuten für uns. Gott sei Dank findet Lotti rechtzeitig ihren Torriecher wieder und Hannah zeigt, dass sie keine Nerven hat. Absolut zielsicher und mit dem Move, den Rike so gerne möchte, verwandelt sie jeden anfallenden 7-Meter heute. Durch diese Treffer können wir den Abstand wieder etwas vergrößern und setzen uns ein wenig mit 16-13 nach knapp 34 Minuten ab. Durch zwei Kreistreffer durch Jule könnten wir eigentlich etwas ruhiger in die restliche Spielzeit schauen, wenn da nicht die Sonne wäre. So schön es auch ist, dass sie durch die Milchglasscheiben der Halle scheint, so sehr blendet sie leider auch Jolina. Sie hat zwar die Kopfschmerzen überwunden, aber das wird sie leider jetzt auch wieder häufiger vom Ball. 40 Minuten sind gespielt, als es 18-17 für uns steht und es echt knapp wird. Verzweifelt versucht Jolina ihre Augen in den Schatten zu hüllen, aber es hilft nichts. Sie sieht den Ball oft erst sehr spät und Meerhandball lässt sich nicht abschütteln. Gott sei Dank kann Hannah nach einem langen Pass noch einen Tempogegenstoß abschließen und erneut einen 7-Meter verwandeln. Bei 20-17, drei Tore vor und noch sechs Minuten zu spielen. Das 20-18 bei noch fünf zu spielenden Minuten ist schon ärgerlich und aus dem Ärger wird knapp drei Minuten vor dem Ende nochmal Angst. 20-19. Wir haben wir gut sechs Minuten kein Tor mehr geworfen und alle sehnen sich das Ende herbei. Meerhandball bekommt noch die Chance zum Ausgleich, aber als Jolina gebraucht wird ist sie da. Die Parade kommt genau zur richtigen Zeit und sie vereitelt mit Parade acht den Ausgleich. Sieg mit 20-19.
Eieiei. Das war knapp. Einen Sieg hatten wir erwartet, aber dass er so knapp wird, war nicht eingeplant. Es war das erste Punktspiel nach knapp zwei Monaten und wenn einmal der Wurm drin ist, wird es schwer. Handball ist schließlich auch ein „Kopfspiel“. Positiv konnte herausgestellt werden, dass die Pässe an den Kreis und auf Außen etwas besser gelungen sind. Gidsel konnte in der zweiten Halbzeit wieder mitwirken und fällt am Folgetag nicht aus. Auch einige lange Bälle zum Tempogegenstoß wurden mal gespielt. An der Abstimmung muss noch ein wenig gefeilt und die Nervosität im Abschluss abgestellt werden. Aber man bleibt Seelze, dem ungeschlagenen Tabellenführer weiter auf den Fersen und alles ist noch drin. Auftakt gelungen und da jetzt keine Bälle mehr auf das Tor geflogen kommen, kann man den Rest des Tages die Sonne noch ein wenig genießen.
Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/8 Paraden), Hannah (6), Lotti (4), Jule (3), Doaa (3), Gidsel (2), Lorena (1), Sara (1) und Lara W.
Weitere Informationen zur HSG Jugend findet ihr auf: HSG Wennigsen/Gehrden Handballjugend