Weibliche B I: HSG Wennigsen/Gehrden vs HSG Schaumburg Nord
Hausaufgaben vorliegen
Mäßig, aber regelmäßig. Ein Spruch, der im Hause Weschen tatsächlich regelmäßig für Puls beim Nachwuchs sorgt, gilt auch im Handball. Dem Motto folgend wurde die letzten Wochen mehr oder weniger durchtrainiert und diese Einheiten wurden ein wenig mit dem einem oder anderen Trainingsspiel gegen andere Vereine garniert. Der Schock gegen Komet Arsten ist langsam verarbeitet und dem Turnverein Oyten sei Dank, könnte man tatsächlich noch aus eigener Kraft den zweiten Platz erobern. Haben sie doch ihr Heimspiel gegen den Hannoverschen SC gewonnen. Während oben also Hollenstedt über allem schwebt, balgen wir uns dahinter wohl mit Hannover und Oyten um Platz zwei. Doch wollen wir das Fell des Bären nicht verkaufen. Suchen wir lieber eine vegane Alternative. Wir wollen also nicht die Möhre verkaufen, bevor sie dem feuchten Erdreich entrissen ist. Ein Sieg muss also gegen Schaumburg her. Noch ist die Herde ohne ihre Schäfer, aber das letzte Aufeinandertreffen in der Relegation konnten die Golden Girls für sich entscheiden. Ein Sieg der B II am Vortag und früher am Tage hatten die weibliche D und die männliche B bereits Siege eingefahren. Da soll also Sieg Nummer vier an diesem Wochenende her. Kurzfristig ist zwar Ida ausgefallen, aber Lina ist rechtzeitig von ihrem EM-Ausflug in Köln zurückgekehrt. So kann sie als Ersatz einspringen. Da Leni rechtzeitig fit geworden ist, läuft die goldene Truppe von Coach Köster ansonsten in Bestbesetzung auf.
Der Start aus dem Verfolgerfeld klappt zwar nicht stolperfrei, aber Sarah kann den 0-1 Rückstand schnell ausgleichen und es steht nach 66 Sekunden bereits 1-1. Danach stehen die Abwehrreihen im Mittelpunkt. Zwei vergeben Chancen hüben wie drüben bedeuten eine gute Abwehr aber ein nachlässigen Angriff. Während Rike auf außen startet und ihre erste Chance an die Unterkante der Latte knallt, vergibt Neomi von der 7-Meter Linie. Aber dafür kann Jolina sich bereits früh zwei Mal auszeichnen. Die Halle ist kalt und auch der Schieri muss erstmal warm werden. Die einfachste Aufwärmübung zum Start scheint der ausgestreckte Arm zu sein, mit dem er auf die Linie für den 7-Meter Wurf zeigt. Das macht er in den ersten fünf Minuten gleich 3x. Gott sei Dank immer für uns. Was uns freut, nervt die Schaumburger bestimmt. Auf jeden Fall kann Rike Versuch zwei und drei verwandeln. Das bringt uns nach fünf Minuten eine 3-1 Führung. Trotz der frühen Führung läuft nicht alles rund. Jolina und die Abwehr stehen zwar sicher, aber vorne ist noch Nervosität zu spüren. Wir fangen zwar Bälle ab, aber die Tempogegenstöße werden verdaddelt. Das lässt die Augen von Sven schon früh kreisen. Da dann aber ein weiterer 7-Meter von Rike verwandelt wird und tatsächlich auch so früh im Spiel ein Ball an den Kreis geliefert wird, den Jule verwandelt, bleiben Svens Augen auch schnell wieder stehen. Nicht das er anfängt zu schielen, aber der Puls geht runter. Es steht nach 8 Minuten erst 5-3, aber das Team und besonders die Abwehr ist stabil. Der verwandelte 7-Meter ist der Startschuss zu einem 5-0 Lauf. So schaffen wir es durch, teilweise schöne Tore von Hannah (die endlich mal nicht vor Langeweile auf Außen kurz vor dem Einschlafen ist), Rike, Jule und Sarah, auf 9-3 nach 13 Minuten davonzuziehen. Das sieht wirklich gut aus. Die Tore werden nicht nur aus dem Rückraum erzielt und das ist tatsächlich eine positive Veränderung zum letzten Jahr. Doch der Vorsprung ist nicht nur den Feldspielerinnen zu verdanken. Jolina hat schon mehrere Paraden auf ihrem Konto und schraubt ihre Quote zwischenzeitlich auf 62%. Da (Achtung, Jugendwort voraus) slayt aber mal eine richtig. Außerdem ist die 11. Minute in diesem Spiel im Nachhinein schon fast ein wenig historisch zu sehen, aber dazu später mehr. Nach dem Gegentor zum 9-4 kann Neomi mit ihrem ersten Treffer an dem Tag das 10-4 erzielen. Leider ihr einziges Tor, da sie kurze Zeit später mit einer Verletzung die Platte verlassen muss. An dieser Stelle nochmal „Gute Besserung“. Aber auch der Ausfall von Neomi kann am heutigen Tage das Team nicht aus der Ruhe bringen. Jule „begleitet“ ihre Gegenspielerin dann zwar mal etwas weiter raus, so dass wir die nächsten 2 Minuten in Unterzahl spielen. Die überstehen wir relativ gut mit 2-2 Toren, was in der Summe ein 12-6 nach 17 Minuten bedeutet. Ganz kampflos will Schaumburg aber auch nicht aufgeben und nun sind sie an der Reihe mit einer Strafzeit. Doch leider eröffnen wir die üblichen Probleme in Überzahl und uns gelingt, außer ein Tor durch den fälligen 7-Meter, kein Tor. Immerhin bedeutet der Treffer von Rike das 13-6. Bis zur Pause fallen die Treffer abwechselnd. Hannah setzt mit einem schönen Solo nach einem Tempogegenstoß den Schlusspunkt in Halbzeit eins mit dem 16-9.
Durchaus ein komfortabler Vorsprung. Aber weiter, immer weiter. Trotz der sicheren Führung gilt es, den Gegner nicht zu unterschätzen. Die Verletzung von Neomi erweist sich leider als so schwer, dass sie auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf die Platte kommt. Eine erhebliche Schwächung, die aber an diesem Tag durch eine geschlossene Teamleistung ausgeglichen werden kann. Abseits von der Mitte haben sich Duos gebildet, die an diesem Tag wirklich gut harmonieren. Auf rechts wechseln sich die Flying Mensings auf den Positionen ab und auf der anderen Seite übernimmt hauptsächlich Sarah, die einige Male schön Hannah in Szene setzen kann, den Part von Neomi.
Als die zweiten 25 Minuten starten, fangen die Golden Girls an wie die Feuerwehr. Mit Toren durch Sarah, Rike, Hannah und Jule überrennen wir Schaumburg geradezu und ziehen bis Minute 27 auf 20-9 davon. Das dürfte die Entscheidung sein. Doch Schaumburg gibt nicht auf. Auch als Lotti und Sarah nach dem 20-10, mit ihren Toren auf 22-10 erhöhen, lassen sie die Köpfe nicht hängen. Knapp eine halbe Stunde ist gespielt, als das Spiel stehen bleibt. Eigentlich bleibt nicht das Spiel stehen, es ist nur Sarah die stehen bleibt. Sie bekommt den Ball und bleibt stehen. Sie steht und steht und steht. Wahrscheinlich würde sie immer noch stehen, wenn der Schieri nicht abgepfiffen hätte. Die Jugend würde sagen, sie stand da wie ein Random NPC auf der Platte. Beim Fußball heißt es zwar, wenn Du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann schieß ich ins Tor. Aber das scheint beim Handball nicht zu funktionieren. Was die Starre von Sarah ausgelöst hat wissen wir nicht, aber sie weiß nicht, wohin mit dem Ball und so bekommt ihn halt der Gegner. Das war vielleicht nicht die Wende, aber nun schafft Schaumburg zwei Tore hintereinander. 22-12 nach 31 Minuten. Nun zeigt Lotti, dass sie nicht nur Tore werfen, sondern auch passen kann. Ein Mega-Anspiel an den Kreis, von Jule zum 23-12 verwandelt. Zur Belohnung bekommt Lotti nach dem nächsten Tor der Gäste ein Anspiel von Gidsel, und kann zum 24-13 treffen. Leider haben wir uns so sehr am Spiel berauscht, dass jetzt der Kater folgt. Schaumburg trifft erneut 2x und nun blicken wir zurück zur 11. Minute. In dieser besagten Minute gab es den letzten Wurf auf das Tor, der nicht verwandelt wurde. Jetzt schreiben wir die Minute 34 und ein Abschluss landet nicht im Netz. Also das Minus das und dieses im Sinn macht tatsächlich 23 Minuten, in denen jeder Ball, der geworfen wurde, auch im Netz landete. 16 Würfe, 16 Tore. Natürlich wurden auch Angriffe vertöffelt, aber die Abschlussquote war in dieser Zeit 100%. Beachtlich. Doch nun kommt halt der Besuch aus der Tierwelt. Der Kater nach dem Rausch. Lotti bis dahin noch ohne Fehlwurf, macht den Anfang. Es gibt danach zwar noch eine Parade von Jolina, aber leider auch zwei weitere Tore. Das macht einen 4-0 Lauf für Schaumburg. 24-17 nach 37 Minuten. Da kommt erstmal die grüne Karte ins Spiel. Auszeit durch Sven. Danach unterbricht Rike zwar den Lauf mit einem Tor, doch wieder müssen wir zwei Treffer hinnehmen. 25-19 nach 41 Minuten. So langsam fange ich ernsthaft an, mir Sorgen zu machen. Wir verwerfen weitere vier Mal, aber Gott sei Dank behält Leni, beide Male schön von Gidsel angespielt, bei einem Doppelschlag ihre Nerven und beruhigt meine. Jetzt ist der Trend wieder unser Friend und die Gegenwehr ist gebrochen. Als die Schaumburger Torhüterin einen weiteren Ball mit einer spektakulären Parade wegfischt (Fuß fast auf Kopfhöhe) wird nochmal leise der Name „Andy Wolf“ geraunt, aber vorne bleiben nach einem weiteren Treffer, die Erfolgserlebnisse, für die Gäste, aus. Hannah, Lotti und Rike werfen, in den letzten 4 Minuten, nochmal schöne Tore und Jolina lässt keinen Ball mehr passieren. Endstand 30-20.
Oyten hat uns Hausaufgaben aufgegeben und wir haben sie erledigt. Ach, wenn das mal in der Schule auch immer so gemacht werden würde. Heimsieg, Pflichtsieg. Teilweise schöner Handball auch mit Anspielen auf Außen und an den Kreis. Rikes Tore thronen zwar weiter über allen, aber trotzdem eine schöne Verteilung der Treffer. Aber über allem steht in diesem Spiel eigentlich die Abwehrarbeit. Es wurde schön verschoben, Pässe wurden abgefangen und es wurde mehr aus dem 9er geschoben als geklammert. Jonlina konnte ihre 62% zwar nicht ganz halten, aber sie kommt am Ende auf 42%. Das ist ein Wert ganz oben in der Skala. Jetzt können wir uns die Woche in Ruhe auf unsere Revanche vorbereiten. Bei einer Niederlage sind wir aus dem Rennen, aber bei einem Sieg liegt Platz zwei in unserer Hand. Wir hoffen natürlich auf reichliche Zuschauerunterstützung am Samstag um 12 Uhr in der KGS-Halle.
Hausaufgaben? Haken dran!
Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/15 Paraden), Rike (9), Lotti (5), Sarah (4), Hannah (4), Jule (4), Leni (3), Neomi (1), Lina und Gidsel
Weitere Informationen zur HSG Jugend findet ihr auf: HSG Wennigsen/Gehrden Handballjugend