Weibliche D: HSG Deister Süntel vs HSG Wennigsen/Gehrden
Schlammschlacht unter Freunden
Schlammschlacht hört sich negativ an, aber so ist es ja gar nicht. Doch wenn man in feinem Sonntagsschuhwerk zu den Auswärtsspielen reist, kann es schon mal schmutzig werden. Zumal die Zuwegung in diesem Fall sehr matschig war. Aber was soll es, zur Not putzen die Eltern zu Hause bestimmt die Schlappen. Einmal durch den Schlamm gekämpft, wartet ein warmer Empfang. Der Ton zwischen unseren Vereinen ist schon länger recht nett und so gibt es dieses Mal sogar das Angebot, eventuelles Filmmaterial nach dem Spiel zur Verfügung zu stellen. So muss das und so ist das im Handball. Immer wieder gerne. Aber egal wie warm die Worte, die Punkte wollen wir trotzdem mitnehmen. Haben ja im letzten Spiel welche liegengelassen. Das soll jetzt wieder gutgemacht werden. Schauen wir mal auf die Platte, ob es so einfach wird, wie es ein flüchtiger Blick auf die Tabelle erscheinen lässt. Kurzfristig muss zwar auf Emely verzichtet werden, die lässt es sich aber natürlich nicht nehmen, trotzdem bei dem Team zu sein und setzt sich als zusätzliche Offizielle auf die Bank. Wenn man einigermaßen fit ist, sitzt man da zwar nicht gerne, aber unter den Umständen ist man so dichter an den Teamkameradinnen und kann das Anfeuern leiten.
Nach dem Anpfiff steckt wohl noch ein wenig Respekt aus dem letzten Spiel in den Knochen, denn der gewohnte Spielwitz lässt auf sich warten. Dafür ist die Nervosität gleich zu Beginn da. Vielleicht ist es auch das imposante Aufwärmprogramm von Deister Süntel gewesen, welches eingeschüchtert hat. Man kann es nicht genau sagen, aber Respekt und Nervosität sorgen erst einmal für eine Führung der Heimmannschaft. Lulu aka Layal lässt sich Gott sei Dank von den großgewachsenen Gegenspielerinnen nicht beeindrucken. Kein Wunder, zählt sie ja selber zu denen, die Arm in Arm mit Maestra Maike um die Häuser ziehen könnte, ohne das es auffällt. Lulu hält also dagegen und kann den Ausgleich erzielen, so dass es nach 90 Sekunden 1-1 steht. Leider hält das Remis nicht lange und schon liegen wir kurze Zeit später mit 1-2 hinten. Wieder fällt auf, dass die Truppe ein klein wenig unsicher zu sein scheint. Die Niederlage in Alfeld hat mehr am Selbstvertrauen genagt als eine hungrige Maus an einem Maiskolben. Besonders die Leistungsträger können ihre Leistung nicht voll abrufen. Gut, dass mit Chucky ein sicherer Rückhalt im Tor steht. So steht es bis zur fünften Minute 1-2, bis wieder Lulu den Ausgleich zum 2-2 erzielen kann. Weiter leicht eingeschüchtert durch die körperliche Überlegenheit der Deister Süntel – Spielerinnen, findet die Truppe von CC Haenel einfach nicht wie gewohnt ins Spiel. Alfeld scheint weiter in den Köpfen herumzugeistern wie Hui Buh auf Schloss Burgeck. Folgerichtig geht Deister Süntel dann sogar mit zwei Toren in Führung. Sieben Minuten sind gespielt, wir liegen 2-4 hinten als ein kleiner Ruck durch das Team geht. Eine Verwarnung gegen die Heimmannschaft ist der Auslöser. Endlich versuchen unsere Mädels nicht nur spielerische Lösungen zu finden, sondern nehmen auch den Kampf ein wenig an. Der Ausgleich durch Maya und Lulu ist die Folge. Süntel schafft nach neun Minuten zwar wieder die Führung zum 5-4 und als Lulu dann auch noch einen 7-Meter verwirft, denken alle, dass es wieder von vorne losgeht, aber jetzt trifft auch Leona endlich und kann schnell ausgleichen. Da Spiel wankt nun hin und her. Der erneuten Führung zum 6-5 für Süntel kann Lulu ihren vierten Treffer entgegensetzen und mal wieder ausgleichen. Nun dreht sich das Spiel. Endlich glaubt man wieder an sich und die eigene Spielstärke. Leona schafft die erste Führung für uns und dann geht es Schlag auf Schlag. Zweimal Maya und noch ein Treffer von Leona sorgen für einen beruhigenden 4-0 Lauf zur Pause. 10-6 für uns.
Puh, durchschnaufen in der Kabine. Das war harte Arbeit. Das Hinspiel hatte man deutlich gewonnen und war daher recht selbstsicher angereist, dann aber klappte erstmal nichts. Handball ist doch ein Spiel, welches oft mit dem Kopf gewonnen wird. Gut, dass in der schwierigen Anfangsphase auf die Neuen Verlass war. Sie konnten zwar noch keine so großen Akzente in der Offensive setzen aber Luise, Isabell und Lil(l)i waren hellwach in der Abwehr, konnten so eine Menge Bälle abfangen und damit einen höheren Rückstand verhindern. Doch ungefähr nach der Hälfte der Spielzeit hat die Mannschaft sich gefangen und nun geht man mit einem kleinen Vorsprung in die nächsten 20 Minuten.
Die spielerische Überlegenheit ist zwar erstmal wieder kurz weg, aber Süntel schafft es auch nicht, den Rückstand zu verkürzen. Das Spiel nimmt Fahrt auf, geht hin und her, aber keine Mannschaft kann sich eine Überlegenheit herausspielen. Doch nun ist mehr Tempo drin. In dieser Phase trumpft dann auch wieder Leona auf und ist nicht in den Griff zu bekommen. In der ersten Halbzeit hatte sie sich noch zurückgehalten, nun aber kann sie die nächsten drei Treffer für uns erzielen, so dass es nach gut 25 Minuten 13-9 für uns steht. Etwas Tribut müssen beide Mannschaften für dieses wilden Ritt zollen und das Tempo etwas herausnehmen. Während Süntel dann die erste Strafzeit in der Partie kassiert, sieht Chris eine Verwarnung. Nicht aber, weil er sich zu sehr über die Schiedsrichterleistung beschwert hat, denn die nimmt er ja meistens mit stoischer Ruhe hin. Nein, die, angeblich zu defensive, Spielweise des Teams wird bestraft. Kann man so oder so sehen. Ist aber bestimmt keine Absicht gewesen. Mit einer Auszeit versucht Süntel nochmal die Spielerinnen auf die Schlussphase einzustimmen, aber wir können die Minuten nun routiniert herunterspielen. Ein wenig spannender wird es fünf Minuten vor dem Ende nochmal, als der Rückstand auf -3 verkürzt wird, aber ein Doppelschlag von Leona und die zweite Strafzeit für Süntel entscheiden das Spiel endgültig. Das letzte Tor, kann Lulu werfen und wir gewinnen mit 17-12.
Puh, geschafft. Die Niederlage hat zwar ein wenig nachgewirkt, aber die beiden Punkte werden mit nach Hause genommen. Das alle Spielerinnen schon vor dem Schlusspfiff auf die Platte gelaufen sind, wird nur eine Randnotiz, zeigt aber, wie groß die Anspannung war. Nun kann man wieder mit gelöster Stimmung auf das nächste Heimspiel gegen Weserbergland blicken. Wir freuen uns auf viele Zuschauer und verbleiben mit guter Laune. Wenn man die Aufregung der ersten Minuten und den schlammigen Fußweg abzieht, war es ein durchaus gelungener Samstag. Da kann man den Rest des Wochenendes noch genießen.
Für die D-Jugend der Golden Girls spielten: Chucky (Tor), Leona (8), Lulu (6), Maya (3), Meret, Isabell, Lilli, Lili, Emma und Luise
Weitere Informationen zur HSG Jugend findet ihr auf: HSG Wennigsen/Gehrden Handballjugend