Aus der Traum…. Alte Herren gegen Sehnde
Spitzenspiel war angesagt. Erster gegen Zweiten, das Spiel, welches die Meisterschaft entscheidet. Hat es auch, nur leider nicht für uns.
Samstag, 16:30 sollte es so weit sein. Rückspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer TV E. Sehnde. Jeder war sich sicher, dass wir das Feld als Sieger verlassen würden. Dass das allerdings alles andere als einfach werden würde, war für uns natürlich auch kein Geheimnis.
Das erste Tor des Spiels fiel nach nur 26 Sekunden für die Sehnder. Man hatte mir schon gesagt, dass da von überall und immer geworfen wird, aber das hat uns glaube ich, alle etwas überrascht. Das Spiel war von Beginn an hart umkämpft und bis zur 15. Minute legte Sehnde immer ein Tor vor, was wir meist kurze Zeit später egalisierten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir allerdings auch schon zwei 7-Meter vergeben. Leider auch nicht die letzten in diesem Spiel. Ab der 15. Minuten war es an uns, immer ein Tor vorzulegen, was dann prompt von Sehnde ausgeglichen wurde. Einfache Fehler, wie mein unendlich dämlicher Pass zum Gegenspieler (der mich aber wirklich sympathisch anlächelte) bei eigenem Abwurf, verhinderten eine höhere Führung. So gingen wir mit einem 10:9 in die Kabine.
Schon in der ersten Hälfte wurde klar, dass wir körperlich deutlich unterlegen waren und uns im Angriff oftmals im 1:1 aufrieben. Sehnde machte das aber auch sehr geschickt, indem unsere Angriffe oftmals frühzeitig unterbunden wurden und wir nicht wirklich einen Spielfluss entwickeln und deren Abwehr in Bewegung bringen konnten. Man merkte zudem, dass das Zusammenspiel der Sehnder Abwehr mit ihrem Torwart sehr gut funktionierte. Oftmals stand der Keeper richtig, wenn doch mal ein Ball den Weg auf sein Tor fand.
Die zweite Hälfte begann genauso, wie die erste Hälfte endete. Wir legten vor, Sehnde glich aus. In der 38. Minute die Möglichkeit für uns. 2 Minuten Strafe für den Gegner und 7-Meter. Jedoch ein weiterer Fehlversuch und so blieb es bei der 1 Tore-Führung. Selbst die nächste 2 Minuten-Strafe für Sehnde und die daraus resultierende doppelte Überzahl konnten wir nicht nutzen, um dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken.
Bis zur 51. Minute ging es hin und her und es war nicht absehbar, wer die zwei Punkte am Ende behalten würde. Dann wechselte die Führung und Sehnde legte wieder vor. Jeinsen holte sich kurz vor Ende noch eine durchaus vertretbare rote Karte ab und Uli erwischte es auch nochmal mit einer Strafe, so dass wir die letzten 3,5 Minuten in Unterzahl spielten und den Vorsprung des Gegners nicht mehr einholen konnten. Sehnde siegte mit 22:24 und unsere Meisterschaftsträume waren dahin.
Woran hat es gelegen, kann man sich jetzt fragen. Das habe ich auch gemacht und sicherlich wird es hier verschiedene Meinungen geben. Es lag (zumindest in meiner Welt) am Wörtchen „fast“ :
Wir haben „fast“ immer das Tempospiel des Gegners durch eine gute Rückzugsbewegung unterbunden.
Wir haben in der Abwehr „fast“ immer gut verschoben und gearbeitet.
Wir haben „fast“ immer eine Lösung im Angriff gefunden – nur leider zu selten als Mannschaft.
Ich war „fast“ immer zumindest mit irgendeinem Körperteil am Ball und so weiter.
Letzten Endes war es ein Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften, das durchaus Spaß gemacht hat und (fast) auch anders hätte ausgehen können. Wir haben nur leider nicht den Sahnetag erwischt, den wir für einen Sieg gebraucht hätten.
Stimmen aus dem Publikum meinten, wir hätten mit dem uns eigentlich eigenen Tempospiel deutlich bessere Chancen gehabt. Ich hab nach dem Spiel noch mit dem Sehnder Trainer gesprochen. Er meinte, seine Leute kennen beispielsweise Jeinsen und Arne und wissen, was da passiert.
Und so wird aus all den Puzzlestücken irgendwann ein fertiges Bild: Zu wenig Tempo, was uns in den Standardangriff zwingt, in dem wir uns dann im 1:1 aufreiben.
Fazit: Da gibt es meiner Meinung nach nicht allzu viel zu sagen. Man könnte jetzt wieder mit „hätte“, „wenn“ und „aber“ argumentieren oder einfach zugestehen, dass der Siegeswille und die Spielintelligenz bei Sehnde ein wenig höher war als auf unserer Seite. Sicherlich kann man sagen, dass wir spielerisch eigentlich die bessere Mannschaft sind. Aber der Sieger schreibt die Geschichte 😀
Es spielten: „Der lange Ralf“ Englitzky (Tor), Christian „Sumo“ Jacke (Tor), Magic Uli Cotta (1), Frooooonk Schwake (2), Christian Jeinsen (5), „Der Fuchs“ Reinecke, Flo Laes, Dr. Martin (1), Micha „Duracel“ Körfer (1), Averna Sören, „Vlado“ Jacobs, Tim „Peng“ Hartmann (4), Don Döbel (2), Arne Bischoff (6)