Weibliche B I: Hannoverscher SC vs HSG Wennigsen/Gehrden
Da ist er, der Salat!
Landesliga. Der große Traum der letzten Saison hat sich erfüllt und nun geht es los. Der Plan für die Saison ist klar umrissen. Mit einem Stammkader von 10 Spielerinnen wird gestartet und in jedem Spiel wird mit Spielerinnen aus der B II oder der C ergänzt. Damit soll das Ziel, unter die Top 5 zu kommen, erreicht werden. Doch gleich am ersten Spielwochenende wird ein Strich durch die Rechnung gemacht. Der Spielplangott meinte es nicht ganz so gut und der Verletzungsgott gleich noch viel weniger gut. Die C-Jugend hatte quasi zeitgleich ein Spiel und auch die B II Ansetzung war so unglücklich, dass ein Auffüllen an diesem Wochenende nicht ganz so einfach war. Dann wurden es, frei nach den 10 kleinen Jägermeistern, immer weniger. Ein Familienbesuch, ein Sturz, eine Zerrung und ein kurzfristiger Erkältungsanfall später, waren aus den 10 Spielerinnen plötzlich nur noch sechs geworden. Gott sei Dank, konnte eine Torhüterin (die allerdings mit einem schmerzenden Fuß spielen musste) „nachverpflichtet“ werden und auch eine Feldspielerin ergänzte, so dass sich also schlussendlich acht Spielerinnen auf den Weg nach Hannover machten, um die ersten Fußspuren in der neuen Welt zu hinterlassen.
Greta machte es bei der C-Jugend vor und auch bei der B I dauerte es nur 17 Sekunden bis zum ersten Treffer. Leider fiel er in dieser Partie auf der falschen Seite. Eine Minute später stand es schon 2-0. Böse Vorahnungen machten sich breit. Sollte der erste Auftritt in der Landesliga in einem Debakel enden? Das nicht allzu viel eigene Tore fallen würden, hatte man sich ja fast gedacht, aber so einfach wollte man dem Gegner das Werfen nun wirklich nicht machen. Doch dann rissen sich die Golden Girls zusammen und hielten dagegen. Leni erzielte den ersten Treffer und ein Ruck ging durch das Team. Der HSC erzielte zwar weiter einfache Tore, aber besonders Leni schaffte es nach vorne immer wieder mit dem berühmten Kringel, sich um die Abwehrspielrinnen zu drehen und erzielte zwei weitere Treffer. Nach knapp sieben Minuten war es endlich so weit. Jule erzielte ihr erstes Tor und den 4-4 Ausgleich. Der Glaube an die eigene Stärke war wieder da. Leider schafften die HSG Mädels nicht, die Wennigser Mauer, an der in der letzten Saison die Gegnerinnen reihenweise verzweifelten, hochzuziehen. In ungewohnter Zusammensetzung bröckelte die Mauer ein ums andere Mal und so wurde das Heimteam immer wieder zu einfachen Toren eingeladen. Jolina konnte einem schon fast leidtun. In ihrem ersten Einsatz im Tor hinter der „Wennigser Mauer“ kamen die Angreiferinnen (zu) oft frei zum, Wurf und machten es ihr schwer zu glänzen. Doch man merkte, besonders bei 7-Metern, dass das ihre Präsenz im Tor die Spielerinnen leicht verunsichert hat. Drei 7-Meter am Tor vorbei sprechen ihre eigene Sprache. In der Folge warfen Leni, Jule und Alissa zwar auch noch insgesamt vier Tore bis zur Halbzeit, aber leider vergrößerte sich der Rückstand Tor um Tor, so dass es zur Halbzeit 13-8 für das Heimteam stand.
Ein Rückstand von fünf Toren ist zwar nicht sonderlich erbauend, aber angesichts der vielen Ausfälle war Coach Köster nicht unzufrieden mit der Gesamtleistung. Einzig die Fehler, die durch viele kleine Unkonzentriertheiten ausgelöst wurden, ärgerten ihn. Sie fanden ihren Höhepunkt in einem Rückpass von Leni zur Torhüterin. Zurück zur TORHÜTERIN!!! Das lernt man doch schon bei den Minis… Das hatte mal wieder einen einfachen Ballverlust zur Folge. Aber es wurde munter in der Aufstellung umherrotiert und so wunderte es nicht, dass es besonders in der Abwehr immer wieder zu Abstimmungsproblemen kam. Auch sah Hannah in der Kabine recht gefrustet aus, da sie in der ersten Halbzeit regelrecht „verhungerte“ auf ihrer Seite. Ihre eleganten Schlenker und harten Würfe kann sie halt nur durch schöne Anspiele zeigen und die waren Mangelware.
Durch die Umstellungen nach der Halbzeit wurden zwar ein paar mehr Torchancen generiert, aber in den zweiten 25 Minuten ließen die Kräfte spürbar nach. Hannah, die sich plötzlich auf einer Halbposition wiederfand, konnte dann endlich mit ihren schnellen Antritten zwar einige 7-Meter herausholen, aber leider fehlten Rike und Neomi als sichere Werferinnen, so dass insgesamt drei von diesen freien Würfen vergeben wurden. Gaben am Anfang der zweiten Hälfte noch die Tore von Alissa und Leni Hoffnung, so sorgte nach 10 gespielten Minuten in Halbzeit zwei ein Rückstand von -7 dafür, dass der Widerstand immer weiter schwand und der Rückstand noch weiter anwuchs. Sven versuchte mit einer Auszeit seinem Team zwar nochmal eine kleine Verschnaufpause zu verschaffen, aber die fehlende Quantität auf der Auswechselbank und die Luft in der Halle taten ihr übriges. Die Niederlage war besiegelt, aber immerhin konnten auch Ida, Hannah (mit ihrem ersten Tor im ersten Punktspiel für den neuen Verein) und Lara ihre ersten Treffer in der Landesliga verbuchen. Am Ende stand zwar eine 19-30 Niederlage zu buche, aber da der Nachbar geographische Empelde sein Spiel noch höher verloren hatte, ist man immerhin nicht Tabellenletzter. Es werden weitere Tore und bald auch die ersten Punkte folgen. Außerdem blieb nach dem Schlusspfiff gar keine Zeit sich groß zu ärgern, da die halbe Mannschaft noch bei der B II aushelfen musste. So blieb vom Spiel die Erkenntnis, dass man sich möglichst teuer verkauft hatte und in Vollbesetzung bestimmt besser abgeschnitten hätte. Man sieht sich im Rückspiel.
Schade, aber hätte das jemand vor Jahresfrist vorhergesagt, dass man sich in der Landesliga über eine Niederlage ärgern kann, er wäre in die oft erwähnte Irrenanstalt eingewiesen worden. Damals wusste mal nicht mal, ob man in der Regionsoberliga mithalten können würde und jetzt ärgert man sich über Niederlagen eine Liga höher. So wandeln sich Zeit und die Ansprüche.
Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor), Leni (8), Alissa (4), Jule (3), Hannah (2), Ida (1), Lara (1) und Lina.
Weitere Informationen zur HSG Jugend findet ihr auf: HSG Wennigsen/Gehrden Handballjugend